KI basierte Konturierung von Risikostrukturen steigert die Heilungschancen in der Strahlentherapie
Kürzere Therapieplanung und präzise Konturierung gesunder Organe steigern den Therapierfolg und mindern Nebenwirkungen
Geschwindigkeit und Präzision sind wichtige Erfolgsfaktoren der Strahlentherapie von Krebserkrankungen. Je schneller der Tumor bestrahlt wird, umso weniger Zeit bleibt ihm, weitere Körperzellen zu befallen oder zu streuen. Je genauer der Tumor lokalisiert und die Risikokonturen der in der Nähe des Tumors befindlichen Organe für die Bestrahlung bestimmt werden können, desto höher kann die Strahlendosis auf das maligne Gewebe gewählt werden und desto wirksamer ist die Strahlentherapie. Hinzu kommt eine geringere Belastung des Patienten, denn je präziser die Kontur der nicht zu bestrahlenden Bereiche wird, desto weniger gesundes Gewebe wird geschädigt.
Konturierung der Risikostrukturen mit Limbus Contour
Von einer möglichst präzisen und auf den individuellen Patienten abgestimmten Planung hängt der Erfolg der Therapie also ganz entscheidend ab. Zunächst wird eine Computertomographie der Region, in der bestrahlt werden soll, angefertigt. Der Arzt zeichnet dann auf den einzelnen Schichten dieser Bildgebung im Computer sowohl das Zielgebiet der Behandlung ein als auch die sogenannten Risikostrukturen – also die Organe, die so gut wie möglich von der Bestrahlung ausgespart werden sollen. Je besser dies gelingt, umso weniger Nebenwirkungen verursacht die Strahlentherapie und umso effizienter ist sie dann im Tumorgebiet.
Weil der Konturierung der nicht zu bestrahlenden Bereiche, also der umliegenden gesunden Organe, eine so große Bedeutung zukommt, arbeitet die Strahlentherapie in der Therapieplanung mit sogenannter Autokonturierungssoftware, einer Art Bilderkennungssoftware, die den Therapeuten bei der Bestimmung dieser sogenannten Risikostrukturen unterstützt. Die Qualität der Ergebnisse der herkömmlichen Software ist allerdings häufig selbst nicht ausreichend, so dass der Arzt zeitaufwändig manuell korrigieren muss. Aufwändig ist die Bestimmung insbesondere in Körperregionen, wo sich viele wichtige Organe in der Umgebung des Tumors befinden. An dieser Stelle in der Therapieplanung setzt die künstliche Intelligenz an. Das System von Limbus AI erkennt und bestimmt die individuellen Risikostrukturen des Patienten sehr schnell du zuverlässig. Mithilfe neuronaler Netzwerke lernt Limbus Contour anhand aktueller Fälle selbständig dazu und entwickelt sich ständig weiter.
Mit der Unterstützung der KI-Software gelingt die Konturierung des Zielgebietes und seiner Umgebung innerhalb weniger Minuten. Der Arzt kontrolliert dabei die KI und die KI kontrolliert den Arzt. Durch dieses Zusammenspiel, bei dem der Arzt natürlich immer das letzte Wort hat, wird ein bestmögliches Ergebnis erreicht. Die Ärzte der Strahlentherapie Pasing, die das KI basierte Programm als erste Einrichtung im Raum München jetzt seit einigen Monaten testen, sind von der Qualität und Zeitersparnis begeistert. Die Konturierung gelingt mit dem neuen System rund ein Drittel schneller als zuvor.
Die eingesparte Zeit kommt direkt dem Patienten zugute: zum einen dadurch, dass die Ärzte einfach mehr Zeit für den Patienten haben, was bei Krebserkrankungen in einem so technischen Fach unglaublich wichtig ist. Zum anderen verkürzt es aber auch signifikant die Zeit, bis die Therapie beginnen kann – eine bei diesen Erkrankungen oftmals entscheidende Komponente.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass die KI die Strahlentherapie noch präziser und noch schneller macht. Beides sind entscheidende Vorteile auf dem Weg zum Therapieerfolg bei Krebserkrankungen.