Bestrahlungstechniken in der Strahlentherapie München Pasing
Zeitgemäße Bestrahlungstechniken für eine wirksame Therapie von Krebstumoren
Die Strahlentherapie Pasing verfügt über zwei hochmoderne Linearbeschleuniger von Varian Medical Systems, die auf dem neuesten technischen Stand sind. Mit diesen Bestrahlungsgeräten können wir alle gängigen Therapieverfahren durchführen. Eines dieser Geräte – der TrueBeam – ist das deutschlandweit erste Gerät dieser High-End-Baureihe mit iterativem CBCT – für noch höhere Präzision, noch bessere Tumorkontrolle und noch weniger Nebenwirkungen.
RapidArc ist die Bestrahlungstechnik, mit der man in bestimmten Regionen beispielsweise der Prostata oder dem HNO-Bereich am besten zwischen gesundem Gewebe – das maximal geschont werden soll – und Tumorgewebe unterscheiden kann.
Während sich das Bestrahlungsgerät um den Patienten dreht und sich auch die den Strahl formenden Lamellen permanent bewegen, wird ein Behandlungsstrahl erzeugt. Durch diese Doppelbewegungen während der Strahlphase können wir die Stärke des Therapiestrahls im Gewebe genauestens regulieren.
So erreicht man einerseits, dass der gesamte Tumorbereich genau die Dosis erhält, die wir vorgeben. Andererseits wird das direkt benachbarte gesunde Gewebe noch besser geschützt, da die Dosis in diesem Bereich sehr schnell sehr niedrig wird. Das führt unter anderem dazu, dass man die Dosis im Tumor erhöhen kann - so erhöht man vielfach deutlich die Chancen, dass das Tumorgewebe vollständig zerstört wird, während gleichzeitig die Nebenwirkungen weniger werden. Außerdem werden bei dieser Technik die Behandlungszeiten deutlich verringert, so dass die einzelne Bestrahlungssitzung wesentlich kürzer ist als bei herkömmlichen Bestrahlungstechniken.
Kombiniert man diese Technologie z.B. in der Prostata mit dem Goldmarker-Tracking kann man dadurch auch Tumore und Organe, die sich bewegen, extrem präzise bestrahlen.
Mit dem neuen Varian TrueBeam ist bei uns das in München modernste Gerät mit dem deutschlandweit ersten iterativen CBCT installiert. Das iterative Bildgebungsverfahren ermöglicht eine noch präzisere Bestrahlung des Tumors und ermöglicht eine weitere Schonung des gesunden Gewebes. Die bessere Sichtbarkeit von Weichteilen und reduzierten Bildstörungen ermöglicht eine hochpräzise Therapieplanung und erhöht die Wirksamkeit am Tumor, was die Heilungschancen bei weniger Nebenwirkungen weiter verbessert.
Bestrahlungsplanung mit exakter Positionierung durch präzise Bildinformation
Unter der Bezeichnung IGRT versteht man eine bildgeführte Strahlentherapie. Da das zu bestrahlende Gebiet natürlich sehr präzise vom Strahl getroffen werden muss gibt es verschiedene Techniken, die miteinander kombiniert werden, um eine millimetergenaue und reproduzierbare Bestrahlung zu gewährleisten.
Zum einen gehören dazu die während des Planungs-CT mit einem Stift angebrachten Hautmarkierungen. Zum anderen gehören auch Röntgenbilder dazu, die während der Bestrahlungsphase in regelmäßigen Abständen angefertigt und sofort ausgewertet werden.
Anhand dieser Röntgenbilder wird dann vor der Bestrahlung mit Hilfe von speziellen Bildverarbeitungsprogrammen sichergestellt, dass der Patient und damit auch die zu bestrahlende Region exakt positioniert sind.
Mit einem in das Bestrahlungsgerät integrierten Computertomographen (CBCT) können der Tumor und die benachbarten Organe im Körper während der Bestrahlung überwacht werden. Mögliche Bewegungen (z.B. durch Atmen bei der Bestrahlung von Lungentumoren) können so durch entsprechende Nachjustierung des Therapiestrahls optimal ausgeglichen werden – dadurch erhöhen sich die Präzision und die Effektivität am Tumor bei gleichzeitiger Verringerung des bestrahlten Gewebes und damit der Nebenwirkungen.
In manchen Fällen – z.B. bei der Bestrahlung der Prostata – kann es sinnvoll sein, kleine Markierungen aus Gold in das Zielorgan oder den Tumor einzubringen. Diese sogenannten Goldmarker sind nur wenige Millimeter groß und völlig ungefährlich; sie sorgen aber in bestimmten Fällen dafür, dass wir die bestrahlte Region im Rahmen der Therapie-Planung und –Durchführung noch besser und genauer bestimmen können.
Insbesondere Prostatakrebspatienten profitieren von dem sogenannten Goldmarker-Tracking, denn Tumoren in diesen Regionen bewegen sich während der Bestrahlung. Mit dem Verfahren können die kleinen Markierungsstifte, die vorher schonend in den Tumor eingebracht wurden, von dem Gerät selbständig gefunden werden, so dass die Strahlführung während der Bestrahlung nachjustiert wird. Umgebendes Gewebe wird dadurch geschont und es kann in kürzerer Zeit eine höhere Dosis verabreicht werden.
Gewebsschonende und intensivere Bestrahlung mit um die Kurve gelenkten Strahlen
Bei dieser Bestrahlungstechnik handelt es sich um eine hochkomplexe Weiterentwicklung der bisherigen dreidimensionalen Bestrahlungstechnik. Die Anwendung der IMRT ist in vielen, jedoch nicht in allen Fällen sinnvoll.
Wesentlicher Unterschied zu den standardmäßig eingesetzten dreidimensionalen Bestrahlungstechniken ist, dass man mit der IMRT sozusagen "um die Kurve" bestrahlen kann. Das ermöglicht eine optimale Bestrahlung oder auch Schonung konkaver oder konvexer Strukturen und ist insbesondere bei Bestrahlungen der Prostata oder im Hals-Nasen-Ohren-Bereich sinnvoll.
Mit dieser Bestrahlungstechnik ist es in vielen Fällen möglich geworden, die Bestrahlungsdosis im Tumor zu erhöhen und gleichzeitig die benachbarten Organe besser zu schonen – insgesamt ist die Strahlentherapie also durch diese Technik noch effektiver bei der Bekämpfung von Krebserkrankungen geworden.
Kleine Tumoren präzise und hochdosiert bestrahlen
Bei kleinen Tumoren kann es sinnvoll sein, spezielle Bestrahlungstechniken anzuwenden, um den Therapieerfolg zu optimieren.
Als Stereotaxie bzw. kleinvolumige Hochpräzisionsbestrahlung wird eine Strahlentherapie mit höheren Einzeldosen in einer oder nur wenigen Therapiesitzungen bezeichnet, bei der kleine Tumoren mit höchster Präzision bestrahlt werden. Da die Dosis pro Sitzung gegenüber der herkömmlichen Strahlentherapie zumeist deutlich höher ist, ist es hier besonders wichtig, die benachbarten Strukturen zu schonen.
Neben der dafür erforderlichen speziellen Ausrüstung des Bestrahlungsgerätes und der nötigen Software müssen bei dieser Technik besondere Positionierungshilfen zur Lagerung des Patienten verwendet werden. Damit wird eine optimale Dosisverteilung im Tumor bei schnellem Dosisabfall in der benachbarten Umgebung erreicht. So ist gewährleistet, dass in dieser Technik auch mit hohen Einzeldosen sicher und effektiv bestrahlt werden kann Eine solche kleinvolumige Hochpräzisionsbestrahlung eignet sich zum Beispiel für folgende Erkrankungen:
- Einzelne oder wenige Hirnmetastasen
- Kleine Lungentumoren oder einzelne bzw. wenige Lungenmetastasen
- Kleine Lebertumoren oder einzelne bzw. wenige Lebermetastasen
- Einzelne bzw. wenige Knochen- und Lymphknotenmetastasen
- Gutartige Hirntumore
Die Bayerische Landesärtzekammer hat uns das Zertifikat über die "spezielle Qualifikation zur Durchführung von stereotaktisch geführter Präzisionsstrahlentherapie/Radiochirurgie" erteilt. Einem Teil der Patienten mit den oben genannten Erkrankungen können wir daher eine kleinvolumige hochdosierte Strahlentherapie anbieten.
Wir arbeiten jedoch auch mit Einrichtungen zusammen, die ausschließlich auf diese Therapieform spezialisiert sind. Wenn sich bei Sichtung der Unterlagen herausstellen sollte, dass der Patient mehr davon profitiert, wenn er in einer solchen Einrichtung behandelt wird, organisieren wir dies gemeinsam mit den Kollegen vor Ort. Das Wichtigste ist, dass der Patient die für ihn optimale Therapie bekommt.
Durch die Atmung verändern Tumore in der Lunge, aber auch die Organe im Brust- und Bauchbereich kontinuierlich ihre Position.
Diese Beweglichkeit wird durch das Atemgating kompensiert: die Bestrahlung erfolgt ausschließlich in einer bestimmten Atemphase (z.B. in tiefer Einatmung). Das Bestrahlungsgerät erkennt – überwacht von hochqualifizierten MTRAs und den Ärzten – in welcher Phase der Atmungsbewegungen des Patienten der Therapiestrahl erzeugt werden muss.
Dadurch kann eine optimale Schonung z.B. der Lunge oder auch des Herzens erreicht werden.
Tumorinformationen aus verschiedenen Bildquellen bündeln
Optimale Informationsausbeute durch Verwertung aller verfügbaren Informationen
Es gibt heute sehr unterschiedliche Methoden, um eine Struktur im Körperinneren sichtbar zu machen. Die Palette reicht von dem althergebrachten Röntgenbild über die modernen Schnittbildverfahren CT (Computertomographie) und MRT (Kernspin) bis hin zu hochkomplexen funktionellen Untersuchungen wie PET-CT (Positronenemmissions-Tomographie / Computertomographie) oder fMRT (funktionelle Kernspintomographie), mit denen man die Eigenschaften bestimmter Zellen und Zellsysteme sichtbar machen kann. Durch diese unterschiedlichen Verfahren kann man eine Struktur inzwischen sehr genau erkennen und abgrenzen.
Wenn man zum Beispiel einen Tumor mit unterschiedlichen Verfahren untersucht kann man danach die Informationen aus allen Untersuchungen bündeln und so eine optimale Informationsausbeute bekommen. Diese Bündelung nennt man in der Strahlentherapie-Planung Bildfusion, also das Verschmelzen aller Bildinformationen mit dem Ziel, den Tumor und die ihm benachbarten Strukturen optimal darzustellen, um dann eine ebenso optimale Therapie zu ermöglichen.
Da wir auch Facharztkompetenz für Diagnostische Radiologie und breites Wissen in den nuklearmedizinischen Verfahren besitzen können wir sämtliche Bildinformationen hochprofessionell für den größtmöglichen Therapieerfolg nutzen.
Für die Erstellung unserer Therapiepläne werden daher alle verfügbaren Bildinformationen herangezogen und fließen entsprechend in die Planung ein.