Strahlentherapie bei Prostatakrebs
Strahlentherapie als wesentliche Säule der Therapie von Prostatakrebs
Moderne Krebstherapie bedeutet heute, die verschiedenen therapeutischen Möglichkeiten so einzusetzen, dass jeder Patient eine auf ihn abgestimmte Therapie erhält, die den größtmöglichen Therapieerfolg verspricht.
Die Strahlentherapie ist als gleichwertige Alternative zur Operation, aber auch bei der Behandlung von Rückfällen nach Operation und Metastasen nicht mehr wegzudenken. Sie ist neben der Operation die einzige therapeutische Möglichkeit, mit der Prostatakrebs dauerhaft geheilt werden kann.
Leben mit dem Krebs - Interview mit einem Prostatakrebs-Patienten
Neueste Techniken zur Behandlung von Prostatakrebs
Wir haben in München mit dem neuen Varian TrueBeam das modernste Strahlentherapiegerät mit dem deutschlandweit ersten iterativen CBCT installiert. Dieses Bildverfahren ermöglicht eine noch präzisere Bestrahlung des Tumors bei besserer Schonung des gesunden Gewebes.
Die bessere Sichtbarkeit von Weichteilen und reduzierten Bildstörungen ermöglicht eine hochpräzise Therapieplanung und erhöht die Wirksamkeit am Tumor, was die Heilungschancen bei weniger Nebenwirkungen weiter verbessert.
Insbesondere Prostatakrebspatienten profitieren von dem sogenannten Goldmarker-Tracking, denn Tumoren in diesen Regionen bewegen sich während der Bestrahlung. Mit dem Verfahren können kleine Markierungsstifte, die vorher schonend in den Tumor eingebracht wurden, von dem Gerät selbständig gefunden werden, so dass die Strahlführung während der Bestrahlung nachjustiert wird. Umgebendes Gewebe wird dadurch geschont und es kann in kürzerer Zeit eine höhere Dosis verabreicht werden.
Prostata-Patient: Rapid Arc (links) vs. IMRT (rechts)
Prostata-Patient: Rapid Arc (links) vs. IMRT (rechts)
Ziel der Strahlentherapie
Die Strahlentherapie wird durchgeführt, um einen lokal begrenzten Prostatakrebs dauerhaft abzutöten und die Krankheit damit zu heilen.
Im Falle von bereits aufgetretenen Metastasen lindert sie Beschwerden und verhindert Komplikationen. Bei nur vereinzelt auftretenden Metastasen kann der Verlauf der Krankheit teilweise signifikant durch den Einsatz gezielter Strahlentherapie verzögert werden.
Leben mit dem Krebs - Portrait eines Prostatakrebs-Patienten
Funktionsweise der Strahlentherapie
Die Strahlentherapie wird mit einem Therapiegerät, dem sogenannten Linearbeschleuniger, durchgeführt. Unsere Physiker und Techniker stellen sicher, dass unser Linearbeschleuniger immer auf dem neuesten Stand der Technik ist und alle modernen Therapieverfahren beherrscht.
Die Bestrahlung erfolgt von außen und gezielt auf den erkrankten Bereich. Durch den Einsatz modernster Technik ist sichergestellt, dass die Strahlen nur den Bereich erfassen, den der Arzt vorgibt. Auch empfindliche Bereiche wie die Lunge oder die Herzkranzgefäße werden heute gut und sicher geschont.
In der Strahlentherapie wird der Umstand, dass Tumorzellen sich nach einer Schädigung deutlich schlechter reparieren können als gesunde Zellen, medizinisch genutzt:
Wenn eine gewisse Strahlendosis erreicht ist sterben die Tumorzellen ab, während das gesunde Gewebe im Allgemeinen wieder gut regeneriert. Auch nicht sichtbare Tumorreste können so mit großer Sicherheit abgetötet werden.
Moderne Strahlentherapie ist heute eine sichere und sanfte Therapieoption bei Prostatakrebs, die im Hinblick auf die Heilungschancen mit der Operation gleichwertig ist.
Dauer und Ablauf der Strahlentherapie
Der Beginn einer Strahlentherapie hängt von der Erkrankung und der medizinisch sinnvollen Therapiestrategie ab.
In einem ausführlichen Vorgespräch mit dem Patienten, bei dem wir uns viel Zeit nehmen, um alle Fragen zu beantworten, werden alle Aspekte der Strahlentherapie erklärt und besprochen.
Die eigentliche Therapie dauert in der Regel nur wenige Minuten und ist nicht schmerzhaft. Die Therapie kann ambulant durchgeführt werden und dauert zumeist 6-8 Wochen. Der lange Zeitraum erklärt sich daraus, dass wir eine bestimmte Dosis benötigen, um den Tumor mit größtmöglicher Sicherheit zu vernichten, und diese in kleine Portionen unterteilen müssen, um eine bestmögliche Verträglichkeit zu gewährleisten.
In der Regel gibt es während der Therapiephase für den Patienten weder durch die Therapie noch durch Nebenwirkungen größere Einschränkungen seines gewohnten Tagesablaufes.
Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Oberste Prämisse der Strahlentherapie ist, dass die Strahlen möglichst sanft zum Patienten und möglichst unsanft zu den Tumorzellen sein sollen. Daher sind die Nebenwirkungen einer solchen Therapie aufgrund der von uns eingesetzten modernen Strahlentherapie- Verfahren auf ein Minimum reduziert worden.
Im Laufe der Therapie kann es zu leichten Entzündungen im Bereich der Harnblase und des Enddarmes kommen, die sich in Form einer leichten Blasenentzündung bzw. vereinzelten Durchfällen äußern können. Diese Nebenwirkungen können – sollten sie überhaupt auftreten – im Allgemeinen so gut mit medizinischen Maßnahmen behandelt werden, dass sie weder den Therapie- noch den Tagesablauf des Patienten nennenswert beeinträchtigen. Nach Abschluss der Therapie bilden sie sich zumeist schnell wieder zurück.
Wichtig: Eine Strahlentherapie führt im Allgemeinen NICHT zur Inkontinenz, da die Funktion des Blasenverschlussmuskels durch die Strahlen nicht beeinträchtigt wird.
Auch Einschränkungen der Erektionsfähigkeit sind selten und können – sollten sie auftreten – zumeist gut behandelt werden.
Die Strahlentherapie Pasing
Unsere Praxis ist zertifiziertes Onkologisches Zentrum und auf dem neuesten Stand der Technik.
Wir können Ihnen ein sehr gut eingespieltes und erfahrenes Team bei der Behandlung von Prostatakrebs zur Verfügung stellen.
Unter anderem sind wir zertifiziertes Mitglied im ältesten Prostatazentrum Münchens. »
Wir haben mit unseren urologischen Partnern verschiedene Therapiestrategien entwickelt, die vor allem in Hinblick auf die Zielgenauigkeit über die üblichen Standards hinausgehen. Beispielsweise können wir die Präzision der Bestrahlung bei dafür geeigneten Patienten durch eine vorgeschaltete Implantation von Goldmarkern noch einmal deutlich erhöhen. Dadurch verringern wir nochmals das Risiko von Nebenwirkungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Effizienz am Tumor.
Dr. Peter Stoll beschäftigt sich seit über 15 Jahren intensiv mit der Therapie des Prostatakarzinoms. Er hat die Prostatazentren in Leverkusen und Rosenheim maßgeblich aufgebaut und geleitet. In dieser Funktion hat er zusammen mit den jeweiligen Partnern Therapien weiterentwickelt und Forschungsprojekte zum Thema Prostatakrebs betreut. Ein wichtiger Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auch darin, die Patienten gut zu informieren und auf ihre Wünsche einzugehen.
Unter dem Strich zählt nur eins: den (lokal begrenzten) Tumor zu heilen oder die (metastasierende) Krankheit zu lindern – und dabei die Lebensqualität des Patienten möglichst zu erhalten.
Naturheilkundliche Begleitung zur Linderung von Schmerzen und Nebenwirkungen
In unserer Praxis begleiten wir die Behandlung durch individuell auf die Patienten abgestimmte Naturheilverfahren, um das Wohlbefinden zu steigern und Nebenwirkungen zu lindern. Dieses Verfahren ist in München derzeit einmalig und soll Ihnen dabei helfen die Heilungschancen weiter zu erhöhen.